Seide kaufen

Seide, besonders Decken aus Seide sind eine Vertrauenssache, denn bei kaum einem anderen Gewebe ist die Qualität entscheidender als bei Seide, daher sollte man darauf achten, immer echte Seide zu kaufen.

Grob unterscheidet man Seide in Haspelseide, die auch Reale Seide genannt wird, sehr lange Seidenfasern hat und die wertvollste Seidenart darstellt. Schappeseide beinhaltet längere Seidenfasern und gehört somit zur Mittelklasse, während Bouretteseide aus kurzen Fasern besteht, die für gröbere Seidenstoffe verwendet wird. Messen kann man die Qualität von Seide an ihrem Gewicht. Seide wird in einer alten asiatischen Einheit namens Momme gemessen, wobei eine Momme ungefähr 4,3 Gramm Seide pro Quadratmeter ausmacht, was einer Pongé entspricht. Findet man an einer Seidendecke also den Hinweis Pongé 5, so kann man davon ausgehen, dass etwa 22 Gramm Seide pro Quadratmeter verwendet wurden. Eine Pongé zwischen 5 und 6 findet man in Tüchern und Schals, während Pongé 8 bis 10 für Kleidung oder auch Kissen verwendet wird und Pongé 12 von der Schwere und Festigkeit an Taft erinnert und dementsprechend robust ist. Beim Einkauf von Seidendecken kann man so zum Beispiel darauf achten, dass man nicht nur eine gute Seidenart erhält, sondern auch die Menge der verwendeten Seide durch die Pongé erfahren.

Seide ist zwar recht strapazierfähig, aber auch gegen Sonne, Deos, Parfüm und andere Stoffe empfindlich, daher wird Seide oft mit Zusätzen behandelt, die sie unempfindlicher machen sollen, was aber auf Kosten unserer Gesundheit gehen kann, denn die Zusätze, die beim Färben oder Fixieren verwendet werden, enthalten leider allzu oft chemische Substanzen, auf die Allergiker oder Menschen, die empfindlich sind, schnell reagieren. Darum sollte man ruhig nachfragen, welche Stoffe in der Bettdecke zu finden sein könnten oder wo die Seide gefärbt wurde, denn es ist bekannt, dass Seide in Asien mit giften Farben gefärbt wird oder ebenfalls mit giftigen Chemikalien behandelt wird. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man gleich unbehandelte Seide, wie zum Beispiel Wildseide kauft. Echte Seide ist gelblich-weiß und hat eine giftfreie und saubere Faser, während es mittlerweile auch Farbstoffe gibt, die biologisch abbaubar und unbedenklich für Menschen sind. Aber nicht nur Allergiker sollten auf die Qualität der Seide achten, auch Babys oder Kleinkinder möchte man nicht chemischen Zusätzen aussetzen und sollte – zum Beispiel beim Kauf einer Seidendecke – darauf achten. Pestizide muss man nicht fürchten, da Pilze oder andere Schädlinge von Natur aus nicht in echter Seide gedeihen und Seide daher mit solchen Mitteln nicht behandelt wird.

Man sollte aber nicht nur wegen bedenklicher Zusätze stets echte Seide kaufen, sie ist auch leicht zu pflegen, denn echte Seide – zum Beispiel eine Seidendecke – nimmt weder Schmutz noch Gerüche auf und es reicht, diese einfach aufzuschütteln und zu lüften, was zu einem weiteren Tipp führt: Echte Seide ist empfindlich und kann nicht bei hohen Temperaturen in der Waschmaschine gewaschen werden, während dies mit minderwertiger Seide, die auch Schmutz und Schimmelpilze aufnehmen kann, möglich ist. Achtet man auf die Pflege- und Waschhinweise, kann man sicher sein, echte Seide zu kaufen.

Echte Seide knittert leicht, was ein Qualitätsmerkmal darstellt, denn die entstehenden Lichtreflexe und der Knittereffekt können nicht nachgebildet werden, sodass man leicht testen kann, ob man wirklich eine Seidendecke aus echter Seide kauft oder nicht. Ein letzter Tipp ist, auf Unregelmäßigkeiten wie Noppen oder Fadenverdickungen zu achten, denn dies sind keine Fehler, sondern Merkmale von echter und natürlicher Seide.